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Von der Bodenarbeit bis zur Piaffe

Für das FEINE HILFEN- und evipo-Symposium zum Thema “Die klassische Arbeit am Boden” (14. und 15.10. bei Hannover)  führen wir Interviews mit den verschiedenen Experten. Pferdewirtschaftsmeister Johannes Beck-Broichsitter erzählte uns, wie er zur Arbeit am Boden kam und was er beim Symposium zeigen wird.

 

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FEINE HILFEN: Herr Beck-Broichsitter, welchen Stellenwert hat die Arbeit am Boden für Sie?
Johannes Beck-Broichsitter: Früher habe ich ihr weniger Bedeutung beigemessen als heute. Mein Vater hat die Pferde immer schon vom Boden aus gearbeitet, ich wollte eigentlich lieber immer reiten. Mit den Jahren lernte ich aber die Bedeutung zu schätzen.

Ausschlaggebend dafür waren gemeinsame Veranstaltungen mit z.B. Heinz Welz, Peter Kreinberg, sowie PNH und Monty Roberts Trainern.

Mit Richard Hinrichs bin ich schon 1995 zusammen geritten und seit 2007 führen wir gemeinsam die Trainer klassisch-barocke Reiterei durch. Das ist natürlich auch noch einmal sehr inspirierend gewesen.

 

FEINE HILFEN: Was bringt die Arbeit vom Boden aus?
Beck-Broichsitter: Die Arbeit von unten ist eine Vorbereitung auf die Arbeit von oben. Das Reiten ist und bleibt wichtig, aber durch eine gute Vorbereitung am Boden kann man vieles für das Pferd einfacher machen. Mein persönliches Beispiel ist mein Trakehner. Als ich ihn bekam, hatten wir beide Rückenprobleme. Hinzukam, dass ihm speziell der Galopp immer nicht so leicht fiel. Dieses veranlasste mich dann viel mit ihm vom Boden aus zu machen: Arbeit an der Hand, Langer Zügel sowie Longe und Doppellonge inkl. Springen

Jetzt nach gut zwei Jahren fällt es uns schon alles wesentlich leichter als noch in der Anfangsphase.
FEINE HILFEN: Ist die Arbeit am Boden für Sie eher Gymnastik fürs Pferd oder dient sie eher der Verbesserung der Kommunikation?
Beck-Broichsitter: Beides. Beide Aspekte ergänzen sich. Ich bin natürlich seitens meines Vaters und meines Ausbilders Johann Riegler stark „durch Wien geprägt.“

Ich habe aber früh festgestellt, dass es durchaus hilfreich ist sich Ideen aus anderen Systemen anzusehen und ggf. in die eigene Arbeit zu integrieren.

Es ist ja bekannt, dass nur Menschen verschieden lernen, auch Pferde tun das. Und da ist es nur von Vorteil wenn man, wie Faust so schön sagt „aus allen seinen Gaben einen solchen Nutzen ziehen kann“ und diesen dann für die Schüler – ob zwei- oder vierbeinig – anwenden kann.

 

FEINE HILFEN: Was wollen Sie denn auf dem Symposium zeigen?
Beck-Broichsitter: Ich werde, so ist der Plan, in Kurzform die Entwicklung meines Trakehners darstellen : vom einfachen Halten und Antreten, über erste Bodenarbeit am Halfter bis hin zum gezielten Modellieren von Seitengängen und Piaffe auf Trense..
FEINE HILFEN: Wir freuen uns darauf. Vielen Dank für das Gespräch.

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Category: Dressur

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